Beschreibung
Leben heißt ja: sowohl in der Tier- und Pflanzenwelt als auch in der menschlichen ist alles in Bewegung, im Fluss. Silke Scheuermanns neuer Gedichtband »Zweites Buch der Unruhe« hat sich davon erfassen lassen. Ihre Lyrik folgt schwärmenden Fischen, Vogelflügen, bildet Balztänze oder klassisches Ballett nach, taucht in historische Formen der Bewegung ein und ergründet die Rhythmen vom Wandern, von Reisen, Umzügen, Migration und Flucht.
Ihre Gedichte bringen private ferne Sehnsuchtsziele wie Berggipfel oder eine geliebte Person zum Ausdruck. Sie ergründen dabei insbesondere die Unruhe im Innern der Menschen, die sich äußerlich in Flucht, Aufbruch, Umzug und Neubeginn zeigt. Eine weitere gedankliche Volte schlagend, beschwört das »Zweite Buch der Unruhe« Utopien der Stille. Wie der Titel verrät, setzt es sich in Anspielung auf Fernando Pessoas modernen Klassiker mit den Ansichten des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares auseinander, der bekanntlich nicht glaubte, »man müsse den Ort wechseln, um zu fühlen«, sondern fand, »existieren« sei »reisen genug«.
Pressestimmen
»Seit 2001 ihr erster Lyrikband ›Der Tag, an dem die Möwen zweistimmig sangen‹ erschien, hat Silke Scheuermann ein Werk geschaffen, das jene Möwen vor Neid erblassen lassen müsste, so vielstimmig ist es.«
Laudatio zum Robert Gernhardt Preis