Beschreibung
„Ich habe keine Heimat mehr, bin ohne Mutter geblieben, es fehlt nur noch, dass auch die Sprache verschleißt, dann habe ich alles verloren.“ Der große serbische Romancier erzählt seine authentische Familiengeschichte: Im wechselvollen Leben seiner Mutter spiegeln sich die Geschicke seines vom Krieg gebeutelten Landes. Ihrem ersten Mann zuliebe zum jüdischen Glauben übergetreten, muss die aus Bosnien stammende Serbin mit ihm und ihren beiden Söhnen während des Zweiten Weltkriegs aus dem faschistisch regierten Kroatien fliehen. Doch auch in Serbien ist die Familie nicht sicher, ihr Ehemann wird von der deutschen Besatzungsmacht deportiert und erschossen. Nach dem Tod ihrer Söhne lernt sie ihren zweiten Mann kennen, einen Juden, der seine Familie verloren und ein deutsches Gefangenenlager überlebt hat. Als sich in den neunziger Jahren das Unglück des Balkans zu wiederholen scheint, verliert sie jeglichen Lebensmut. Nach dem Tod der Mutter hört der Erzähler die Tonbänder ab, auf denen sie ihre Geschichte festgehalten hat, und setzt sich so mit dem Schmerz, dem Exil und den übermächtigen Auswirkungen des Krieges auseinander.“
Pressestimmen
»Die anfangs noch milde Ironie, die den Roman grundiert, wird immer beißender. Was am Ende bleibt, ist ein Stück Weltliteratur.« Jochen Schimmang / Deutschlandfunk
»David Albahari ist mit seinem autobiographischen Roman ein philosophisches, hochpoetisches Kunststück gelungen.« Jörg Magenau, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Wir verneigen uns mit dem Autor vor einer starken Frau [...].« Harald Loch / Jüdische Allgemeine
»Man erwacht aus dem Buch wie aus einem langen, vielschichtigen Traum und stellt ganz erstaunt fest, dass in der Zwischenzeit nur 170 Buchseiten vergangen sind.« Johann Kneihs / ORF
»Ein beeindruckendes literarisches Zeitdokument aus einer ebenso jüdisch-osteuropäischen wie universellen Perspektive, deren sprachliche wie gedankliche Kraft [...] Albahari neben Aleksandar Tisma stellt.« Hans-Peter Kunisch / Süddeutsche Zeitung