Markus Orths

Das Zimmermädchen

144 Seiten | gebunden

€ (D) 16,90 | sFr 24,– | € (A) 17,40

ISBN 978 3 89561 099 8

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Beschreibung

Lynn Zapatek putzt im Hotel Eden, und sie putzt gründlich. Wo andere Zimmermädchen nichts mehr sehen, fängt es bei Lynn erst an. Immer länger bleibt sie in den Zimmern, gebannt von allem, was sie dort sieht und findet: Zettel, Bücher, Kulturbeutel, Medikamente. Zunächst ist Lynn noch vorsichtig, dann wird sie immer dreister. Sie beschnuppert nicht nur die fremden Kleider, sie zieht sie auch an. An einem Dienstag hört Lynn Schritte auf dem Flur und weiß sofort, sie werden Halt machen vor dem Zimmer, in dem sie steht und längst nicht mehr stehen darf. Sie hört den Schlüssel im Schlüsselloch und ihr bleibt nur ein einziger Zufluchtsort: Lynn kriecht unters Bett und verbringt die Nacht dort. Mit dem Gast über ihr. Den anderen auf den Leib rücken, ihrem Leben nachspüren: Lynn weiß schnell, dass sie es wieder tun wird, tun muss. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht. Den Menschen nah und zugleich fern: wie unsichtbar.

Das Zimmermädchen ist das intensive Porträt einer eigenwilligen, obsessiven jungen Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, wie den Menschen gelingt, was ihr selbst so schwerfällt – das Leben. Eins ist sicher: Nach der Lektüre des Zimmermädchens wird man nie wieder in einem Hotel übernachten, ohne vorher unters Bett zu schauen.

Zusätzliche Information

Gewicht0,282 kg
Größe14,00 × 21,00 cm

Pressestimmen


»Das Zimmermädchen überzeugt als Spiegel unserer Ängste. Der Roman legt den Finger auf die Wunde der Dienstleistungsgesellschaft und zeigt, daß wir gesehen und gehört werden.« Meike Feßmann / Deutschlandradio Kultur

»Die Idee des schmalen Buches ist bedrohlich, ihre konsequente erzählerische Durchführung beachtlich.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Vergessen wird man die urkomische und todtraurige Geschichte nicht. Man wird an Das Zimmermädchen denken, bei der nächsten Buchung eines Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels.« Hajo Steinert / Die Welt

»In der Tat ist bewundernswert, mit welcher Beiläufigkeit Orths es schafft, Lynns suchtartiges Verlangen nach Nähe zu fremdem Leben plausibel, ja notwendig erscheinen zu lassen.« die tageszeitung

»Ein genialer erzählerischer Kunstgriff, es geht nicht nur um Voyeurismus, sondern auch um das Rätsel, das wir uns selbst sind.« Nicole Henneberg / Frankfurter Rundschau

»Markus Orths trifft sehr genau die Stimmung zwischen Sexualität und Verklemmtheit, zwischen Voyeurismus und Verlangen.« NDR Kulturjournal