Beschreibung
Im Dezember 1939 kommt es vor dem Bahnhof von Genthin zum schwersten Zugunglück, das sich jemals auf deutschem Boden ereignet hat. Zwei Züge prallen aufeinander, zahlreiche Menschen sterben. In einem davon sitzt Carla, die schwer verletzt überlebt. Verlobt ist sie mit Richard, einem Juden aus Neuss, aber nicht er ist ihr Begleiter, sondern der Italiener Giuseppe Buonomo, der durch den Aufprall ums Leben kommt. Das Ladenmädchen Lisa vom Kaufhaus Magnus erhält den Auftrag, der Verletzten, die bei dem Unglück alles verloren hat, Kleidung zu bringen. Aber da gibt Carla sich bereits als Frau Buonomo aus. Was versucht sie zu verbergen?
Von diesem mysteriösen Vorfall erfährt viele Jahre später Lisas Sohn Thomas Vandersee, dem die Mutter zugleich ihre eigene Liebes- und Unglücksgeschichte erzählt. Kann er Carlas Geheimnis ergründen? Hängt es womöglich mit seiner eigenen Familie zusammen?
Vor dem Hintergrund einer historischen Katastrophe erzählt der Romancier Gert Loschütz eine große, unter die Haut gehende Geschichte von Liebe und Verrat.
Pressestimmen
»Loschütz gelingt in ›Besichtigung eines Unglücks‹ ein authentisches Bild Deutschlands in den ersten Kriegsmonaten,
jene Zeit, die in der Regel nicht an erster Stelle der historischen Berichterstattung steht[...].«
Stefan Alkofer, Modelleisenbahner, 02. Mai 2022
»Loschütz kann eigentlich gar nicht genug Preise bekommen.«
Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel
»Wie von außen betrachtet Loschütz seine Figuren und das Geschehen. Im Weitwinkel: 70 Jahre. Mit Zoom: vier Sekunden. Der Ton schwankt zwischen Protokoll und poetischer Präzision.« Markus Clauer, Die ZEIT
»Als einen Favoriten für den Deutschen Buchpreis muss man Gert Loschütz ansehen, der sich im zweiten Sommer seiner Schriftstellerkarriere anschickt, endlich den großen Durchbruch zu schaffen.«
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»So gelingt es dem Autor, nahtlos überzuleiten und über zwei Frauen zu schreiben, deren Leben er wirklich großartig nachzeichnet.«
Thomas Mahr, Lesart
»Gert Loschütz hat einen mit großer Empathie erzählten (...) Roman geschrieben, der ein furchtbares Unglück, verbriefte Zeitgeschichte und private Katastrophen mit leichter Hand zwischen den Buchdeckeln vereint.«
Peter Mohr, Literaturkritik.de
»Gert Loschütz hat erneut einen sprachlich und inhaltlich intensiven Roman vor dem Hintergrund deutscher Geschichte geschrieben.«
Hauke Harder, Leseschatz
»Kein deutschsprachiger Autor beherrscht den modianohaft melancholischen Ton des Vergangenheitsinspekteurs so gut wie der 1946 in Genthin geborene Schriftsteller.«
Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Gert Loschütz schreibt eine unaufdringliche, mitunter poetische, (...) bisweilen an Uwe Johnson erinnernde Prosa.«
Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel
»Wir schlucken einmal schwer, geben die skeptische Reserviertheit auf und lassen uns verführen vom Versuch, die Welt zugleich >aus den Akten< und >aus dem Zufall< zu bauen.«
Hubert Winkels, Süddeutsche Zeitung
»Loschütz rekonstruiert mit erstaunlichem eisenbahntechnischem und meteorologischem Fachwissen und genauer Ortskenntnis den Hergang des Unglücks und die polizeilichen Ermittlungen zur Schuldfrage.«
Peter Schultze-Kraft, Badische Zeitung
»Seine akribische Nacherzählung des Eisenbahnunglücks macht jedem Krimi Konkurrenz, genauso die Geschichte von Carla, die sich immer wieder neu dreht und wendet.«
Kais Harrabi, MDR Kultur
»Seit 2005, seit Dunkle Gesellschaft, hat Loschütz ein herausragendes Buch nach dem anderen geschrieben. Besichtigung eines Unglücks fügt sich nahtlos in diese Reihe ein.«
Christoph Schröder, Deutschlandfunk »Büchermarkt«
»Er erzählt diesen Roman wirklich leise mit viel Sinn für Zwischentöne. (…) Ein Buch, das wirklich nachhallt.«
Nadine Kreuzahler, rbb inforadio »Starke Sätze«
»Es gab dieses reale Unglück und wie er das darstellt, die verschiedenen Personen und ihre Lebenssituationen, (…) das macht großes Vergnügen und es ist spannend.«
Manuela Reichart, rbbkultur
»Schicksal, Schuld, Liebe und Lebenslügen - das sind die Themen dieses meisterlich erzählten Romans.«
Dorothea Westphal, Deutschlandfunk Kultur Buchkritik
»Zeitgeschichtlich interessant und empfehlenswert.«
Regine Mitternacht, Besprechungsdienst für öffentliche Bibliotheken